Skulpturen für den „Griesheimer Anger“

Rundgang mit Georg-Friedrich Wolf. Foto: Marcel Rauschkolb

Alte Stahlträger sollen zu Kunstwerken für das neue Wohngebiet werden

GRIESHEIM – Der „Griesheimer Anger“, das wegen seines außergewöhnlichen Konzepts inzwischen weit über die Region hinaus bekanntes Konversionsprojekt, könnte auch zu einem Mekka für Kunstliebhaber werden.

Der Darmstädter Künstler Georg-Friedrich Wolf will hier einige seiner Skulpturen errichten, die nicht nur das künftige Wohngebiet aufwerten, sondern auch Griesheim noch attraktiver machen würden.

Griesheims Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl hatte nach einer entsprechenden Anfrage umgehend einen Vor-Ort-Termin mit dem Künstler und dem Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Griesheim (SEGG), Jens Gottwald sowie Projektleiter Erich Varnhagen organisiert, um das Anliegen des Künstlers direkt auf dem Konversionsgelände zu besprechen. Das Ganze könnte zu einer Win-Win-Situation führen, wie Bürgermeister Krebs-Wetzl nach dem Gespräch feststellte. Wolf sucht Möglichkeiten, seine Stahlskulpturen auszustellen und Griesheim würde ohne großen Aufwand neue und interessante künstlerische Blickpunkte im neuen Wohngebiet schaffen, die auch einen Bezug zur historischen Bedeutung des ehemaligen Flughafens haben sollen.

Skulpturen aus Stahl

Wolfs Arbeitsmaterial ist Stahl, mit dem er große Skulpturen schafft, die sich mit unterschiedlichen Themen auseinandersetzen. „Stahl ist gut und böse zugleich“, so der Künstler, der unter anderem aus verschrottetem Panzerstahl und ausgemusterten Kanonen beeindruckende Kunstwerke schafft. Dadurch trägt sein Ausgangsmaterial nicht nur Geschichte in sich, sondern sorgt mit der neuen Interpretation für Nachdenklichkeit und Diskussionen. Wolf hat unter anderem die Skulptur „Erzengel Michael“ geschaffen, die auf dem Darmstädter Friedensplatz aufgestellt wurde sowie die Skulptur „Gesprengte Ketten“ für die Gedenkstätte des KZ Osthofen.

Bürgermeister Krebs-Wetzl zeigte sich begeistert von dem Vorhaben. Natürlich sehe jeder Kunst anders, werde über Kunst kontrovers diskutiert. Aber das sei ja der Grundgedanke der Freiheit der Kunst, die es zu schützen gelte. „Für uns ist es wichtig, dass wir mit der Kunst Identität für Griesheim stiften und zugleich auch eine Verbindung zur historischen Bedeutung des Areals schaffen“, so der Bürgermeister. Auch die SEGG will das Projekt mit Kräften unterstützen. „Es ist erfreulich, welche Kreise das Griesheimer Konversionsprojekt inzwischen zieht und auf welch großes Interesse es stößt“, so SEGG-Geschäftsführer Gottwald. Noch schöner sei es, wenn es gelänge, aus geschichtsträchtigem Baumaterial neue Kunst zu schaffen, so der Geschäftsführer.

SEGG könnte Flächen und Material liefern

Denn während Wolf seine künstlerische Arbeit in das Projekt einbringt, könnte die SEGG nicht nur die entsprechenden Flächen zur Verfügung stellen, sondern auch das Material liefern. Georg-Friedrich Wolf könnte für seine Arbeiten die alten Stahlträger des ehemaligen Offizierskasinos erhalten, die ca. 1911 in der berühmten Völklinger Hütte gegossen wurden. Es wird sich zeigen, wo die damit gefertigten Werke eines Tages stehen werden.

Man werde in Kontakt bleiben und die Realisierung dieser Maßnahme anstreben, waren sich die Beteiligten zum Abschluss des Gespräches einig. Die Stadt Griesheim, die gemeinsam mit dem Unternehmen Sahle Immobilien Gesellschafter der SEGG ist, werde das Projekt nach Kräften unterstützen, versprach Bürgermeister Geza Krebs-Wetzel.

Informationen über die Arbeiten von Georg-Friedrich Wolf findet man unter www.wolf-werk.com im Internet.

Ps

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