„Nie wieder 20“-Tour macht Halt in Groß-Gerau

MIA. rockt bei Volk im Schloss

Groß-Gerau – Zum inzwischen siebten Mal findet in diesem Jahr am letzten Augustwochenende das große Familienfestival Volk im Schloss statt. Mit großer Freude geben die Veranstalter nun den ersten musikalischen Headliner bekannt: Am Freitag, 24. August 2018, 22 Uhr, wird die Berliner Band MIA. im Rahmen ihrer „Nie wieder 20“-Jubiläumstournee die Bühne im Groß-Gerauer Schloss Dornberg rocken. Natürlich – wie immer beim Festival – bei freiem Eintritt.

Bands mit einer starken Frontfrau sind aus der deutschsprachigen Szene nicht mehr wegzudenken. Die Pionierarbeit  übernahm die Berliner Elektropunk-Band MIA.. 20 Jahre ist das inzwischen her. MIA. wurde damals schnell zu einem der bekanntesten und heißesten Acts der Szene. Heute, zwei Jahrzehnte später, sind sie immer noch, was sie stets gewesen sind: eine grandiose Live-Band.

Von Anfang an ließ nicht zuallererst der Name der Band aufhorchen, sondern die Stimme der Frontfrau mit dem seltsamen Namen „Mieze Katz“. Wer da ein possierliches Tierchen vermutete, wurde schon beim ersten Song eines Besseren belehrt: Diese Katze hatte Krallen und jede Menge Power. Das hat sich in all den Jahren nicht geändert. Mit ihrer starken Bühnenpräsenz und positiven Ausstrahlung ist Mieze der Mittelpunkt jeden Auftritts. Die Show reißt mit und macht MIA.-Konzerte zu einem Event, das in Erinnerung bleibt.

Ende der neunziger Jahre war das alles neu – und kam beim Publikum an, zum Erstaunen der Industrie, wie sich Mieze erinnert: „Als wir damals einen Plattenvertrag bekommen hatten, sagten viele: Na dann viel Glück. Aber Geld verdienen könnt ihr damit nicht. Damals gab es keine deutschsprachige Band mit Sängerin als Frontfrau.“ Bekanntlich kam es anders. Die Musikwelt horchte auf und die Industrie fasste Mut. „Wir sind Helden“, „Silbermond“ und „Juli“ profitierten davon, später indirekt auch Formationen wie „Frida Gold“ und „Glasperlenspiel“.

Im Rückblick auf 20 Jahre MIA. lassen sich viele Meilensteine nennen. Zum Beispiel die erste Single aus dem Debüt-Album mit dem Titel „Alles neu“. Das Video zum Song ist für viele bis heute das Berlin-Video schlechthin. „Hungriges Herz“ war ein zweiter Eckpfeiler. Denn mit diesem Song trat MIA. 2004 beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest an. Bis heute ist „Mein hungriges Herz durchfährt ein bittersüßer Schmerz“ wahrscheinlich eine der bekanntesten Textzeilen. Große Resonanz erfuhren ein paar Jahre später das Album Zirkus und der Song „Tanz der Moleküle“, der 40 Wochen in den Charts war. Das Album erreichte in den deutschen Albumcharts Platz 2. Die tanzenden Moleküle haben im Sommer 2006 einfach zum Lebensgefühl der Menschen gepasst: „Zu keinem Lied haben wir mehr Briefe und Liebesgeschichten erhalten.“

Über die zwei Jahrzehnte des Bestehens hat MIA. zahllose Konzerte gegeben und immer wieder unter Beweis gestellt, dass die Band in nahezu jedem Rahmen und auch vor heterogenem Publikum live bestehen kann. Auf die Präsenz kommt es an, und die lebt nicht von der Sprache. Das wurde auch bei den vielen Asien-Konzerten der Band deutlich. Mieze erinnert sich: „Das waren Momente, in denen ich verstanden habe, was der Ausdruck ‚Musik verbindet‘ heißt. 5000 Leute in China, die kein Wort von unseren Texten verstanden, haben trotzdem verstanden, was wir ausdrücken wollten.“ Und dieses Lebensgefühl passt ideal auch zur Festivalidee von Volk im Schloss.

Volk im Schloss findet im Rahmen des Kultursommers Südhessen statt, wird gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und unterstützt von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen. In den nächsten Wochen werden weitere Programmpunkte von Volk im Schloss bekanntgegeben. Tagesaktuelle Informationen gibt es auf  www.facebook.com/volkimschloss.

 

Bild

Die Berliner Elektropunk-Band MIA. gastiert am Freitag, 24. August 2018, beim Festival  Volk im Schloss.                                                             Foto: Veranstalter

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