
Klimaquartier Innenstadt-Nord in Griesheim
Die Stadtverordnetenversammlung Griesheim hat in ihrer letzten Sitzung am 22. Mai den Maßnahmenkatalog für das Klimaquartier „Innenstadt-Nord“ beschlossen. Damit konnte die Stadtverwaltung die erste wichtige Phase der Konzeptentwicklung abschließen. In den verbleibenden knapp zweieinhalb Jahren liegt der Fokus im Projekt auf der Umsetzung der Maßnahmen. Ziel des Projekts ist es, das Quartier zukunftsfähig zu gestalten und beispielhaft Lösungen für das gesamte Stadtgebiet zu erproben.
Griesheim – „Der Handlungsdruck für mehr Grün und Entsieglung im Quartier ist immens, die Umsetzung durch die engen Straßenschluchten und hohen Parkplatzbedarf jedoch alles andere als einfach. Auch in den Bereichen Photovoltaiknutzung und Gebäudeenergieeffizienz gibt es noch viel Verbesserungspotential. Zudem muss die Stadt sparen“, betont Lukas Reinelt, Projektleiter der Stadt Griesheim „Daher sollen so viele Fördermittel, wie möglich nutzbar gemacht werden, um den städtischen Haushalt nicht zusätzlich zu belasten. Der Maßnahmenfahrplan gibt hierfür die Richtung und den zeitlichen Ablauf im Projekt vor und umfasst zahlreiche Vorhaben zur Förderung, Vernetzung und Beratung in den Bereichen Begrünung, Starkregenvorsorge, Photovoltaiknutzung und nachhaltige Energieversorgung im Quartier.“
Teil des Maßnahmenfahrplans ist beispielsweise ein Förderprogramm zur Begrünung auf dem eigenen Grundstück im Zentrum Griesheims. Das Programm könnte zu 100 Prozent aus dem Klimaplan Hessen finanziert werden. Dazu bereitet die Stadtverwaltung einen Förderantrag vor, der gleich zum Start des Förderaufrufs voraussichtlich im Juli 2025 beim Land eingereicht werden soll. Zudem ist für den Sommer 2026 ein Reallabor im Klimaquartier vorgesehen. Hierfür sollen Teile der Griesheimer Innenstadt zusammen mit den Anwohnerinnen und Anwohnern nach Ihren Vorstellungen für einen begrenzten Zeitraum umgenutzt und belebt werden. Hierzu sind noch weitere Beteilungen für die genaue Ausgestaltung der Maßnahme nötig.
Der Maßnahmenfahrplan
Erarbeitet wurde der Plan in enger Zusammenarbeit mit dem von der LandesEnergieAgentur (LEA) Hessen bereitgestellten externen Dienstleister „Infrastruktur & Umwelt“, der die Stadtverwaltung auch bei der Maßnahmenumsetzung umfangreich unterstützen wird. Zudem waren auch Bürgerinnen und Bürger aus dem Quartier wichtige Impulsgeberinnen und Impulsgeber für den Fahrplan. Im Rahmen eines Beteiligungsworkshops am 01. April 2025 konnten sie ihre Ideen und Bedürfnisse im Projekt einbringen. Diese wurden in den umfangreichen Maßnahmenfahrplan aufgenommen und den Stadtverordneten in ihrer Sitzung am 22. Mai vorgestellt. Trotz des Stadtverordnetenbeschlusses bleibt der Fahrplan flexibel, um auf neue Impulse und Beteiligungsergebnisse reagieren zu können.
Der Projektstart erfolgte im September 2024, der Projektabschluss ist für September 2027 vorgesehen. Bis dahin sollen möglichst viele klimafreundliche Maßnahmen realisiert werden und mindestens vier weitere Beteiligungsformate stattfinden. Finanziert und koordiniert wird das Projekt vom Hessischen Umweltministerium (HMLU) und der LEA Hessen.
Das Griesheimer Klimaquartier Innenstadt-Nord
Das Griesheimer Quartier „Innenstadt-Nord“ ist eines von 15 ausgewählten Stadtgebieten beziehungsweise Ortsteilen in Hessen, die im Rahmen des Projekts „Klimaquartiere“ in den kommenden drei Jahren auf dem Weg zu mehr Klimaschutz und einer besseren Anpassung an die Klimawandelfolgen begleitet werden.
Die Grenzen des Quartiers bildet im Norden die Sandgasse, im Osten die Friedrich-Ebert-Straße, südlich ist das Gebiet durch die Wilhelm-Leuschner-Straße abgegrenzt und westlich durch die Schöneweibergasse. Ausgewählt wurde dieses Areal aufgrund des hohen Handlungsdrucks im Klimaschutz- und Klimaanpassungsbereich. Ursächlich dafür ist der vergleichsweise hohe Versiegelungsgrad, und fehlendes Stadtgrün in Teilen des Quartiers. Zudem tragen die dichte Bebauungssituation und die zentrale Lage zu einer späten Abkühlung des Wohnviertels an heißen Tagen bei.
Ps
