Licht und Schatten für Reptilien

Die Biologin Selina Wenzel rückt das von der Firma zu einem Haufen aufgestapelte Holz zurecht, das den Zauneidechsen in ihrem Habitat als Schutz und als Sonnenplatz dient. Foto: Kreisverwaltung

Im Habitat der Zauneidechsen entstehen Nischen und Eiablageplätze

Kreis Groß-Gerau – Es geht voran mit dem Zauneidechsen-Habitat auf einem kreiseigenen Grundstück nahe der Kreisklinik Groß-Gerau. Noch im Februar war dort durch Auf-den-Stock-Setzen überalterter Pflanzen und Zurücknahme von Gebüschsukzession der Lichteinfall auf die Kernflächen erhöht worden. In dieser Woche nun folgten weitere Arbeiten, wie Andrea Sliwka, Projektleiterin Außenanlagen beim Gebäudemanagement der Kreisverwaltung, mitteilte: Mehrere besonnte Eiablageplätze aus Grubensand sind im Lauf eines Tages entstanden, zudem Sonnenplätze aus Totholzhaufen und ein Überwinterungsplatz aus Wurzelstöcken und Sand.

Die Biologin Selina Wenzel vom Büro Naturplan aus Darmstadt leitete die Arbeiten am Mittwoch an, die von der örtlichen Landschaftspflegefirma Kramm durchgeführt werden. Sie schätzt, dass auf dem neu gestalteten Areal aktuell rund 50 der streng geschützten Tiere leben, die jetzt gerade aus ihrer Winterruhe gekommen sind. Angesichts der verbesserten Lebensbedingungen sollten es allerdings bald mehr werden. „Die Eidechsen sind Wechselblütler. Sie reagieren daher auf die äußeren Bedingungen. Je nach Temperatur brauchen sie sonnige oder schattige Plätze“, erklärt die Biologin die Art der Gestaltung des Habitats mit mehreren Sand- und Holzhaufen. Unterdessen gräbt ein Arbeiter mit einem Bagger eine kleine Kuhle, damit der aufgeschüttete Sand als Eiablageplatz besseren Halt hat.

Durch die Aufwertung des Lebensraums wird sichergestellt, dass die lokale Population der Zauneidechse trotz der im Umfeld des Areals vorgesehenen Baumaßnahmen erhalten bleibt. Das in diesem Jahr startende fünfjährige Monitoring – das ebenfalls Selina Wenzel übernehmen wird – dient zur Überprüfung, ob die Fläche von der Art angenommen wird und wie sich die Population entwickelt. Durch diese Überwachung ist es möglich, etwaigen Fehlentwicklungen schnell und gezielt entgegenzusteuern. Damit werden die strengen artenschutzrechtlichen Anforderungen des Bundesnaturschutzgesetzes berücksichtigt.

ggr

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