Anregender Plausch mit der Jubilarin
KREIS GROSS-GERAU – Als Landrat Thomas Will am 11. März Liesel Weber mit einem bunten Frühlingsstrauß und Urkunden in Stockstadt am Rhein überraschte, war das Eis schnell gebrochen: Beide sind gebürtig aus Bischofsheim, mehr noch: die Jubilarin, geborene Röthel, hatte ihren Wohnsitz in den 1920er Jahren im Elternhaus des Landrats. Und beide waren in jungen Jahren als freie Mitarbeiter*innen für verschiedene Heimatzeitungen im Kreis unterwegs. Zu erzählen gab es also allerhand, als Liesel Weber im SKG-Treff ihren 100. Geburtstag feierte.
Landrat Will und Stockstadts Bürgermeister Thomas Raschel überbrachten die offiziellen Grüße und Glückwünsche der Gemeinde, des Kreisausschusses und des Landes Hessen. Und freuten sich sehr darüber, mit einer sehr rüstigen und humorvollen Jubilarin, der man das hohe Alter nicht ansah, Erinnerungen auszutauschen. Für Landrat Will war der Besuch eine Reise in die eigene Vergangenheit. Denn dass zwischen beiden Familien früher einmal enge Bindungen existierten, war Will nicht bekannt. „Wir haben vereinbart, dass wir uns noch einmal in Ruhe auf den Kaffee treffen, um über unsere Familiengeschichten zu sprechen“, sagte Landrat Will.
Liesel Weber blickt auf eine bewegte berufliche Karriere zurück. In der Zeit von 1947 bis 1951 war sie, die in Bischofsheim auch groß geworden ist, nebenbei beim Darmstädter Echo, der Mainzer Allgemeinen, der Heimatzeitung Groß-Gerau und der Bischofsheimer Zeitung als freie Mitarbeiterin tätig. Sie war mit Hans Weber verheiratet, der 1975 verstarb. Zwei Söhne, Ulrich (69 Jahre) und Reinhard (65 Jahre) stammen aus dieser Ehe. Von 1945 bis 1953 arbeitete sie als Sekretärin für vier Bischofsheimer Bürgermeister, später war sie unter anderem bei der Firma Merck in Darmstadt und schließlich als Direktionssekretärin beim Apotheken-Rechen-Zentrum tätig. Seit 1963 lebte die Familie in Stockstadt am Rhein. Will und Bürgermeister Raschel versprachen, im kommenden Jahr am Geburtstag wieder vorbeizuschauen – für den Landrat dürfte die Zeitspanne bis zum Wiedersehen nach dem anregenden Plausch mit der Jubilarin gewiss kürzer sein.
(PS)