Landrat dankt für Engagement

Fünf Mal 40 Jahre Katastrophenschutz: Kreisbrandinspektor Friedrich Schmidt zeichnet fünf Männer mit der goldenen Katastrophenschutzmedaille des Landes Hessen aus (von links): Hans Reinheimer, Kai-Uwe Nölle, Andreas Möstl (Fachdienstleitung Gefahrenabwehr), Rudolf Grein, Michael Kämpfer, Jürgen Kraft und Kreisbrandinspektor Friedrich Schmidt. Bild: Kreisverwaltung

Ehrungsabend für Aktive im Katastrophenschutz im Büchner-Saal

KREIS GROSS-GERAU – 24 aktive Frauen und Männer, die sich zum Teil bereits seit mehr als vier Jahrzehnten ehrenamtlich im Katastrophenschutz des Kreises Groß-Gerau engagieren, sind jetzt bei einem Ehrungsabend im Landratsamt mit bronzenen, silbernen und goldenen Katastrophenschutz-Medaillen ausgezeichnet worden. „Ohne die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer*innen würde der Katastrophenschutz nicht funktionieren“, sagte Landrat Thomas Will in der Laudatio. „Als Kreis schätzen wir diese Arbeit sehr.“ Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde vom „Trio Dekade“ mit Dorothee Wischnewski, Daniel Fassoth und Christian Müller. Kreisbrandinspektor Friedrich Schmidt hat im Beisein von Landrat Thomas Will und dem Ersten Kreisbeigeordneten Adil Oyan die Urkunden überreicht.

„Die Aktiven bringen ihre Zeit, Energie und Fähigkeiten ein, um anderen in ihrer Gemeinde, im Kreis oder sogar in fernen Ländern zu helfen – ob im Sanitäts- und betreuungswesen, bei der Wasserrettung, beim Technischen Hilfswerk, beim Brandschutz oder im Führungs- und Katastrophenschutzstab in der Kreisverwaltung“, betonte Will. Die Aktiven opferten oft ihre eigene Sicherheit und ihren Komfort, um anderen in Not zu helfen. „Sie sind ein lebendiges Beispiel dafür, wie ein Engagement für die Gemeinschaft die Welt verändern kann“, rief er den Geehrten im Saal zu, die zum Teil mit ihren Familien zu der Veranstaltung gekommen waren.

„Der Ehrungsabend kommt zum richtigen Zeitpunkt“, freute sich auch Friedrich Schmidt, zudem Leiter der Gefahrenabwehr des Kreises Groß-Gerau. „Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Flutkatastrophe, Bombenentschärfungen, Hilfe für Erdbebenopfer – immer war und ist der Katastrophenschutz gefordert. „Ich freue mich sehr, dass wir nach Jahren der pandemiegeschuldeten Einschränkungen heute wieder persönlich verdiente Kolleginnen und Kollegen ehren können“, so Schmidt. Es sei ein gutes Gefühl, wieder im Büchner-Saal zu sein, wo der Kreistag seine Beschlüsse fasse, sagte Will. Im Katastrophenfall habe man zuletzt auch Entscheidungen treffen müssen, die nicht immer durch demokratische Prozesse legitimiert gewesen seien, gab Will zu bedenken. „Ihr Engagement liegt mir sehr am Herzen“, so der Landrat. „Ich möchte meine Dankbarkeit dafür ausdrücken, dass sie immer einsatzbereit sind, wenn es brennt – ob im direkten oder im übertragenen Wortsinn.“

Die Rolle der ehrenamtlichen Helfer*innen im Katastrophenschutz könne gar nicht genug betont werden, rief Will den Aktiven zu. „Sie sind diejenigen, die als Erste am Ort des Geschehens sind. Sie bieten Notunterkünfte, Nahrung und medizinische Versorgung an und retten Menschen, die in Gefahr sind. Sie leisten auch wertvolle Arbeit bei der Bekämpfung von Bränden, bei der Suche und Rettung von Vermissten und der Bewältigung anderer Krisensituationen.“

Der Kreis setze sich im Gegenzug dafür ein, dass der Katastrophenschutz die notwendige Unterstützung erhält, um effektiv arbeiten zu können. Dazu gehöre die Bereitstellung von Ausbildung, Ausrüstung und finanziellen Mitteln, um sicherzustellen, dass die Helfer*innen in jeder Situation das Beste leisten können. Dabei lerne man ständig hinzu und blicke nach vorn, um „vor der Lage zu sein“. Im Hinblick auf anstehende Herausforderungen zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Klimawandel müsse der Kreis auf drohende mögliche Ereignisse gut vorbereitet sein.

Die Geehrten

Goldene Katastrophenschutz-Medaille für 40 Jahre aktive Dienstzeit:

Rudolf Grein (Weiterstadt); er gehört dem Katastrophenschutz seit 1982 an, dem Führungsstab seit Oktober 2010; er verwaltete den Haushalt der Gefahrenabwehr in der Kreisverwaltung.

Michael Kämpfer (Rüsselsheim), der 1982 bei der Freiwilligen Feuerwehr in Sindlingen begann, war unter anderem einer der ersten Fachberater Gefahrstoff im Kreis Groß-Gerau; er ist seit 2010 im Führungsstab der Gesamteinsatzleitung und seit 2019 stellvertretender Leiter der Rüsselsheimer Feuerwehr.

Jürgen Kraft (Trebur) ist seit 2010 Mitglied im Führungsstab des Katastrophenschutzes. Seit 1976 engagiert er sich für das Deutsche Rote Kreuz, seit 2003 als Landesbereitschaftsleiter Hessen. Zudem hat er sich für Aufbau und Betrieb eines Wissensmanagementsystems für das Ehrenamt eingesetzt

Kai-Uwe Nölle (Biebesheim) hat sich als Feuerwehrmann viele Jahre in Iserlohn (1972 bis 1990) und danach in Biebesheim engagiert. In der Führungsgruppe „Technische Einsatzleitung“ des Katastrophenschutzes war er von 1997 bis 2022 aktiv.

Hans Reinheimer (Bischofsheim) ist seit 1975 in ganz verschiedenen Ämtern und Funktionen beim DRK aktiv. Im DRK-Leitungsdienst seit 2002, ist er heute Präsident des DRK-Kreisverbands. Er war im Katastrophenschutz zuerst im Leistellenstab, dann wechselte er in den Führungsstab der Gesamteinsatzleitung und mitverantwortlich für die Erkundungs- und Lotsengruppe.

Silberne Katastrophenschutz-Medaille für 25 Jahre aktive Dienstzeit:

André Schäfer (Rüsselsheim); Florian Jäkel (Büttelborn); Hans-Georg Wiederhold (Groß-Gerau); Sebastian Freund (Groß-Gerau); Björn Zarges (Büttelborn); Achim Jung (Trebur); Michael Kappelar (Groß-Gerau); Torsten Reinheimer (Ginsheim-Gustavsburg); Daniel Schmiele-Klanitz (Pfungstadt) und Morris Spielmann (Flörsheim).

Bronzene Katastrophenschutz-Medaille für zehn Jahre aktive Dienstzeit:

Jens Förster (Nauheim); Santino Hormuth (Nauheim); Alexander Rouse (Gernsheim); Tobias Graf (Büttelborn); Oliver Roie (Mainz); Alexander Schüßler (Büttelborn); Jutta Friedrich (Riedstadt); Walter Neuert (Leimen) und Fritz Ruhland (Nauheim).

(PS)

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