Kristijan Jakic: Straßenkicker mit viel Kampfgeist

Kristijan Jakic freut sich über den Sieg gegen Bayer Leverkusen. Foto: Jan Huebner

Eintrachts kroatischer Abräumer im Interview

Kristijan Jakic spielt seit dem Sommer für Eintracht Frankfurt – vornehmlich im defensiven Mittelfeld. In einem großen Interview auf der Vereinshomepage spricht der 24 Jahre alte Kroate unter anderem über seine Kindheit, die Nationalmannschaft und seinen verstorbenen Großvater.

Eintracht Frankfurt

„Ich verfolge meine Landsleute immer, unabhängig davon, wo sie spielen. Daher kenne ich die Eintracht spätestens aus der Zeit, als Niko Kovac und Ante Rebic hier waren. In den vergangenen Jahren war die Eintracht zudem oft international vertreten, einmal ging es sogar bis ins Halbfinale der Europa League. Das bekommst du natürlich mit. Für mich haben zudem die Fans eine Rolle gespielt, für die Eintracht Frankfurt auch im Ausland bekannt ist. Jeder weiß, dass die Eintracht geile Fans hat. Als die Anfrage kam, war für mich direkt klar, dass ich das machen will. Das Angebot hat mich sehr geehrt.“

Kindheit

„Mein Vater war auch schon Fußballer im Amateurbereich. Er hatte früher mal die Chance, zu einem großen Verein in Kroatien zu wechseln, hat sich aber letztlich für einen Verbleib in der Heimat entschieden. Dadurch habe ich schon in jungen Jahren den Bezug zum Fußball gefunden. Ich war immer dabei, habe zugeschaut und dann auch angefangen zu spielen, als ich alt genug war. Mein Vater hat mich immer sehr unterstützt, mich zum Training gefahren und abgeholt. Als Kinder haben wir auch auf der Straße viel gespielt, die Tore haben wir mit zwei Steinen gekennzeichnet. Dadurch habe ich die Liebe zum Fußball entdeckt. Ich wurde nie gezwungen, es kam einfach von selbst. Mit der Zeit wurde mir klar, dass ich Fußballprofi werden möchte – und nichts anderes machen wollte. Ich denke, da bin ich auf einem guten Weg. Mein Lieblingsfach in der Schule war natürlich Sport.“

Nationalmannschaft

„Für mich war die Berufung in die Nationalmannschaft ein unbeschreibliches Gefühl. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Das Gefühl war wirklich einzigartig, ich kann es nicht beschreiben. Es war immer mein Traum, für die Nationalmannschaft zu spielen. Ich habe alles erreicht, was ich wollte. Eigentlich könnte ich aufhören, Fußball zu spielen (lacht). Gleich bei der ersten Nominierung mein Debüt zu geben, war grandios. Mit Spielern wie Modric, Kovacic, Kramaric und all den anderen auf dem Platz zu stehen, die schon seit Jahren auf Topniveau Weltklasseleistungen bringen, für Kroatien zu spielen, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Es gibt ein kroatisches Fanlied, das heißt „Unbeschreiblich“. Genauso ist das Gefühl.“

Tattoo

„Mein linker Arm ist tätowiert. Ich hatte eine sehr enge Verbindung zu meinem Opa, fast noch enger als zu meinem Vater. Leider ist er bereits verstorben. Mein Unterarm ist ihm gewidmet. Während Corona hat meine Oma in Deutschland gelebt und konnte nicht zurück nach Kroatien, sie ist dann hier verstorben. Deshalb habe ich ihre Hände auf meinem Arm tätowiert. Der Oberarm symbolisiert meinen kämpferischen Lebensweg.“

Von Stephan Köhnlein

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