Kreis Groß-Gerau: Führungsstab übt Waldbrandeinsatz

Konzentriertes Arbeiten war angesagt bei der Übung des Führungsstabs im Gefahrenabwehrzentrum des Kreises. Foto: Kreisverwaltung

Vorbereitet sein auf möglichen Katastrophenfall

KREIS GROSS-GERAU – Im Katastrophenfall müssen viele Zahnräder ineinandergreifen, damit wirkungsvoll dagegen vorgegangen und davon betroffenen Menschen geholfen werden kann. Damit das funktioniert, ist Übung und Routine gefragt. Daran arbeiteten am vergangenen Samstag rund 25 Personen des Führungsstabs im Landratsamt Groß-Gerau.

Die Mitglieder der Gefahrenabwehr des Kreises, von Polizei, THW, Bundeswehr, Wasserrettung und Sanitätsdiensten kamen von 9 bis 16 Uhr zusammen, um einen fiktiven Fall durchzuspielen: einen Waldbrand zwischen Groß-Gerau, Nauheim und Mörfelden-Walldorf, der in den frühen Morgenstunden ausgebrochen war und sich durch starken Wind rasch ausbreitete – und dies in wechselnde Richtungen, so dass mal die Ortslage Worfelden bedroht schien und mal Mörfelden.

Wie viele Feuerwehrleute aus welchen Orten werden gebraucht, woher kommt das Löschwasser? Wo sollen die Bereitstellungsräume entstehen, an denen die Einsatzkräfte auch verpflegt werden können, welche Informationen und Warnungen müssen wann und über welche Medien an die Öffentlichkeit gegeben werden? Welche Straßen und Bahnlinien sind wegen des Feuers und der Brandbekämpfung zu sperren? Braucht es Hubschrauber von der Polizei für Luftbilder? Müssen Gebäude oder ein Campingplatz geräumt werden? All diese Fragen beschäftigen das Team des Führungsstabs in einem solchen Fall.

Die Aufgaben sind klar verteilt

Jeweils ein paar Leute kümmern sich um Personaleinsatz, Lagebeobachtung und -darstellung (Wetter, betroffene Fläche, bedrohte Gebiete), Einsatzplanung, Versorgung jeglicher Art sowie Kommunikation. Die Stabsleitung ruft stündlich, bei Bedarf auch öfter, zur Lagebesprechung.

Im am Wochenende geübten angenommenen Fall kamen als Erschwernis die wechselnden Winde, ein weiterer Brand in Biebesheim und das unwegsame Gelände – ein Feuerwehrauto ist vom Weg abgekommen und muss geborgen werden – hinzu. Am Ende half allerdings Gewitterregen den mehr als 350 fiktiven Einsatzkräften, das Feuer zu löschen.

Die Ziele der Übung hatte der stellvertretende Kreisbrandinspektor Andreas Möstl zu Beginn beschrieben: klare Aufgabenverteilung, vorausschauende Einsatzplanung über den Tag und bei Bedarf auch über längere Zeiträume, Bearbeitung der jeweiligen Anforderungen sowie Versorgung. Am Ende zog er eine überwiegend positive Bilanz. Auch wenn noch nicht alles hundertprozentig reibungslos verlief, weil viele neue Führungskräfte dabei waren und mancher Ablauf neu gelernt oder wieder in Erinnerung gerufen werden musste, war die Einsatzleitung zufrieden. Denn: „Dafür üben wir ja.“

(PS)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein