Klimaschutz is(s)t Mehrweg

Weiterstadt – Ein schneller Snack am Imbiss, eine kleine Mahlzeit für unterwegs, ein Mittagessen vom Lieferservice: Sech Prozent der Deutschen nutzen solche To-Go-Takeaway- oder Bring-Angebote mindestens einmal pro Woche, 14 Prozent mehrmals und 42 Prozent mindestens einmal im Monat, so die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Frühjahr 2019.

Essen zum Mitnehmen ist also voll im Trend. In Zeiten von Corona ist die Nachfrage noch einmal deutlich gestiegen. In der Takeaway-Gastronomie wird Essen überwiegend in Einwegverpackungen ausgegeben. Diese belasten Klima und Umwelt. Dadurch entstehen allein in Deutschland täglich 770 Tonnen Verpackungsmüll durch Takeaway-Einwegverpackungen. Dabei sind umweltverträglichere Mehrwegalternativen verfügbar und deren Angebot ab 1. Januar 2023 sogar Pflicht. Abhängig von der Größe des Betriebs müssen die Anbieter von Takeaway-Essen dann eine Mehrwegalternative zur Befüllung von Speisen anbieten oder mitgebrachte Mehrwegbehälter der Kund*innen befüllen. Bereits seit dem 3. Juli letzten Jahres sind einige Einwegprodukte aus Kunststoff, beispielsweise Styropor-Schalen, ganz verboten.

Um Alternativen zu umwelt- und klimaschädlichen Einwegverpackungen sichtbar zu machen und die Kundschaft von Takeaway-Essen für die Verwendung von Mehrweggefäßen zu gewinnen, finden vom 2. bis 15. Mai 2022 zum zweiten Mal die bundesweiten Aktionstage ‚Essen in Mehrweg‘ statt. Diese werden von LIFE e.V., dem BUND Landesverband Bremen e.V. und dem ECOLOG-Institut von der Kampagne ‚Essen in Mehrweg‘ gemeinsam mit lokalen und regionalen Mehrweg-Akteuren durchgeführt. Im vergangenen Jahr haben sich bundesweit über 40 Partner an den Aktionstagen beteiligt, darunter Stadt- und Kommunalverwaltungen, Abfallwirtschaftsbetriebe, Klimaschutzbeauftragte, Zero-Waste-Initiativen sowie Umwelt- und Verbraucherschutzorganisationen. Diese haben über 100 Gastronomiebetriebe für eine Beteiligung an den Aktionstagen gewonnen.

Schon im letzten Jahr haben einige Weiterstädter Gastronomiebetriebe an den Aktionstagen teilgenommen. Durch die Teilnahme an diesen Aktionstagen sollen sowohl bei den Gastronom*innen als auch bei den Bürger*innen die Aufmerksamkeit für Mehrwegbehälter erhöht werden.
Kund*innen können während der Aktionstage mit einem eigenen Mehrwegbehälter zu den teilnehmenden Gastronomiebetrieben gehen und sich diese befüllen lassen.

Die teilnehmenden Gastronomiebetriebe finden Sie in kürze unter www.darmstadt-dieburg-entdecken.de und auf und auf www.esseninmehrweg.de.

Interessierte Gastronom*innen können sich an klimaschutz@weiterstadt.de wenden, wenn sie an den Aktionstagen teilnehmen möchten. Kunde*innen können zum Gelingen der Aktionswoche beitragen indem sie aktiv die Gastronom*innen auf die Teilnahme an den Aktionstagen ansprechen.

Langfristig soll die Einführung eines Mehrweg-Pfandsystems in der Gastronomie in Weiterstadt unterstützt werden. Bei einer Umfrage zur Nutzung von Takeaway Angeboten im Februar 2020 im Rahmen des Projektes „Essen in Mehrweg“ kam heraus, dass für viele Befragte ein Pfandsystem attraktiver wäre als das Mitbringen von eigenen Gefäßen. Fast 90% der Befragten, die mindestens einmal im Monat ein Takeaway-Gericht kauften, könnten sich vorstellen ein Pfand-Mehrwegbehälter zu nutzen. Die Nutzung von Pfand-Mehrwegbehältern könnte aus Sicht von rund 60 Prozent der Teilnehmer*innen an der Befragung attraktiver werden, wenn die Behälter an vielen Sammelstellen zurückgegeben werden könnten. Einige wünschten sich ein einheitliches Restaurant übergreifendes System.

Deshalb der Aufruf: „Machen Sie bei den Aktionstagen mit und lassen Sie sich Ihren eigenen Behälter befüllen. Denn Klimaschutz is(s)t Mehrweg!“

PS

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