Interesse an Pflege für morgen

Selbst Dinge ausprobieren - das gehörte zum Pflegeinfotag an den Beruflichen Schulen in Groß-Gerau neben den Gesprächen auch dazu. Foto: Kreisverwaltung

Infotag an den Beruflichen Schulen in Groß-Gerau

KREIS GROSS-GERAU – An einer am Boden liegenden Puppe übt eine junge Frau Wiederbelebungsmaßnahmen, zwei andere probieren nebenan aus, wie es ist, im Rollstuhl über eine Schwelle zu fahren oder geschoben zu werden, und am nächsten Stand werden medizinische Fachbegriffe mit Hilfe eines Computerprogramms in mehrere Sprachen übersetzt: Beim Pflegeinfotag an den Beruflichen Schulen Groß-Gerau am Donnerstag, 2. Februar, war das Angebot groß, sich über Pflegeberufe, den jeweiligen Ausbildungsgang und die Aufgaben zu informieren.

Azubis der ausstellenden Einrichtungen beschrieben zu Beginn der Veranstaltung ihre Tätigkeiten und das, was sie dazu motiviert. Dann verteilten sich die Schüler*innen in der Aula an den Ständen und kamen mit den Gästen ins Gespräch. Seniorenheime waren ebenso vertreten wie Vitos Südhessen, Kreisklinik Groß-Gerau, GPR Rüsselsheim, die Pflegeakademie Ruh (Nauheim), die Akademie Pflege- und Sozialberufe (Darmstadt), die Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie, „Pflege im Ried“, die Arbeitsagentur und die Diakoniestation Mörfelden-Walldorf.

Seit mehreren Jahren schon – mit einer kurzen Corona-Pause – organisieren die Beruflichen Schulen diesen Infotag, um potenziellen Nachwuchs für das so wichtige Berufsfeld Pflege zu interessieren, sagt Ines Erschfeld, Bereichsleiterin Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung an den Beruflichen Schulen Groß-Gerau. Der Pflegeinfotag ist auch ein Teil der Kreiskampagne #pflegefuermorgen, die Stefanie Steinfeld von der Sozialplanung des Kreises betreut. Diese Kampagne wurde 2018 von Landrat und Erstem Kreisbeigeordneten ins Leben gerufen, um dem absehbaren Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken.

Erfreut und überrascht

Erfreut über das große Interesse der Schüler*innen zeigte sich nicht nur Sylke Wiesberg, Assistentin der Praxisanleitung an der Kreisklinik Groß-Gerau. Auch Anja Raschendorfer, Geschäftsführerin der Diakoniestation Mörfelden-Walldorf, zeigte sich freudig überrascht angesichts des großen Interesses. „Es läuft gut“, meinte sie im Lauf des Vormittags, auch wenn niemand genau weiß, wie viele junge Menschen sich nach solche einem Infotag tatsächlich für einen Pflegeberuf entscheiden.

Wichtig ist aber, die berufliche Vielfalt und auch die Entwicklungsmöglichkeiten bekannter zu machen, waren sich die Aussteller einig. Es geht dabei nicht um Konkurrenz, betonte Anja Raschendorfer. Letztlich kann jemand, der seine Ausbildung in einem Krankenhaus gemacht hat, später als Pflegekraft in einem Altenheim landen – und umgekehrt. So profitieren alle davon, wenn die attraktiven und schönen Seiten der Pflegeberufe bereits bei jungen Menschen ins Bewusstsein gerückt werden.

(PS)

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