Insekten auf der Suche nach dem Sommerquartier

Gehörnte Mauerbiene. Foto: Udo Heldberg

Riedstadt – Endlich Frühling – für die Menschen ist in diesem Jahr das Draußen-Sein leider eingeschränkt. Aber Hummeln, Solitärbienen, Marienkäfer und Florfliegen verlassen ihre Winterquartiere auf jeden Fall und sind nun auf der Suche nach passenden Sommerquartieren.

Während die einen unsere Hilfe nur beim Öffnen der Fenster brauchen, damit sie ins Freie kommen können, freuen sich die pelzigeren Insekten auch, wenn wir ihnen ein Angebot für die Aufzucht der neuen Generation machen. Vielleicht ist jetzt auch ein wenig Zeit, sie zu beobachten.

Solitärbienen sind anders als die bekannten Honigbienen Einzelgänger. Sie legen in einem Loch im Holz oder in einem hohlen Pflanzenstängel ein oder mehrere Eier und legen einen Futtervorrat an, bevor dann das Loch mit Lehm verschlossen wird. Großer Wert wird dabei auf eine möglichst trockene und warme Umgebung gelegt. Ideale Nisthilfen für diese Bienen sind deshalb Holzblöcke aus Hartholz, in die man etliche Löcher zwischen 4 und10 mm bohrt. Die Löcher sollten ungefähr 4 bis 8 cm tief reichen. An einem sonnigen und regengeschützten Platz aufgestellt, wird man bald beobachten, dass die Löcher verschlossen werden. Dann ist die Nisthilfe erfolgreich angenommen worden. Im Spätsommer kann man dann an den aufgebrochenen Lehmverschlüssen den Bruterfolg feststellen.

Bald beginnen auch die in der Erde nistenden Sandbienen mit der Vermehrung. In wenig bewachsenen Flächen oder auf Sand werden kleine Erdhöhlen für die Eier gebaut. Dabei entsteht der Eindruck, ganze Völker würden sich hier ansiedeln. Das massenhafte Auftreten solcher Bienen täuscht. Sie sind nur gesellig am Bauen, den Rest des Jahres wird man sie nicht mehr bemerken. Verhält man sich ruhig, kann man sie gut beobachten. Sie sind nicht angriffslustig.

Solitärbienen tragen ganz wesentlich zur Bestäubung unserer Nutzpflanzen bei und sind unbedingt schützenswert. Sie werden dem Menschen in keiner Weise lästig und zerstören auch nichts.

Auch die Königinnen staatenbildender Insekten sind jetzt unterwegs auf der Suche nach einer Unterkunft für das neu zu gründende Volk. Hummeln, Wespen und Hornissen streifen deshalb besonders an Stellen umher, die sich für diese Quartiere eignen. Während Hummeln vor allem Erdhöhlen bevorzugen, bauen die Sächsische und die Gemeine Wespe ihre kunstvollen Papiernester gerne in Hohlräumen an Gebäuden. Dort, wo das Zusammenleben nicht stört, kann man die Wespen ruhig gewähren lassen. Sieht man eine Königin aber verdächtig oft am Rollladenkasten oder unmittelbar neben Hauseingängen oder Festern, kann man jetzt noch gut die Spalten und Löcher schließen, und den diesjährigen Einzug der Königin damit verhindern.

Die Tiere selbst darf man nicht töten, und das auch nicht nur aus rechtlichen Gründen. Wespen und Hornissen haben eine wichtige Funktion im Öko-System, da sie ausgiebig Jagd auf Fliegen und Raupen machen.

Info:
Ein Faltblatt mit Wissenswertem zu Solitärbienen oder Wespen gibt es im Umweltamt.

ggr

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