Groß-Gerau bleibt „Fairtrade-Kreis“

Mit Zertifikat: Groß-Gerau bleibt Fairtrade-Kreis. Landrat Thomas Will (links) und Fairtrade-Beauftragter Stefan Leimbach präsentieren die Urkunde. Foto: Kreisverwaltung Groß-Gerau

Fünfte Zertifizierung seit 2015 nach Kriterien des Vereins TransFair

KREIS GROSS-GERAU – Der Kreis Groß-Gerau fördert seit Jahren gezielt den fairen Handel auf kommunaler Ebene, sichert damit zugleich die soziale Rechte benachteiligter Produzent*innen und leistet so einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Seit 2015 ist der Kreis „Fairtrade-Kommune“. Jetzt hat der Verein TransFair dem Kreis jetzt für weitere zwei Jahre den Titel verliehen.

Seit acht Jahren erfüllt der Kreis Groß-Gerau die Bedingungen eines Fairtrade-Kreises: mindestens 36 Einzelhandelsgeschäfte und 18 Gastronomie-Betriebe bieten mindestens je zwei fair gehandelte Produkte an. Außerdem gibt es mindestens zwei Schulen, zwei Vereine und zwei Kirchengemeinden, die durch Aktionen den Gedanken des fairen Handels bekannter machen. Die von dem Verein TransFair beförderte Kampagne Fairtrade-Towns gibt es mittlerweile in rund 30 Ländern mit mehr als 2200 Fairtrade-Towns.

„Der Kreis möchte dafür sensibilisieren, möglichst Lebensmittel, Kleidung und andere Dinge zu kaufen, die unter fairen Bedingungen für Mensch und Umwelt hergestellt worden sind“, sagt Landrat Thomas Will. Dabei suche der Kreis die Vernetzung mit Kreiskommunen, Vereinen, Institutionen und anderen Landkreisen, berichtet Stefan Leimbach, Fairtrade-Beauftragter des Kreises. Der Landrat würdigte in dem Zusammenhang auch die Arbeit der Fairtrade-Steuerungsgruppe. „Hier passiert ja die eigentliche Arbeit.“

Die Mitglieder der Fairtrade Steuerungsgruppe

Mitglieder der Fairtrade Steuerungsgruppe des Kreises Groß-Gerau sind: Else Trumpold (Vorsitzende des Kirchenvorstands der ev. Gemeinde Büttelborn); Barbara Reis (1. Vorsitzende Partnerschaft Eine Welt – Dornheim 1980 e.V.; Betreiber des Weltladens in Dornheim); Karin Wehner und Wolfgang Bleith (Fairtrade Steuerungsgruppe Bischofsheim); Stefan Klaffehn (Dekanatspfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung und Diakonie im ev. Dekanat Groß-Gerau Rüsselsheim); Patrick Pfannschmidt (Ehrenamt und Fairer Handel Stadtverwaltung Ginsheim-Gustavsburg); Dr. Marta Wachowiak (Leiterin Fachdienst Klima Kreisverwaltung Groß-Gerau); Stefan Leimbach (Fairtrade-Beauftragter des Kreises Groß-Gerau).

Der Kreis Groß-Gerau war 2015 der zweite Landkreis in Hessen, der mit dem Zertifikat ausgezeichnet wurde. Mörfelden-Walldorf, Kelsterbach, Bischofsheim und Büttelborn aus dem Kreis Groß-Gerau sind inzwischen ebenfalls Fairtrade-Kommunen. „In vielen weiteren Städte und Gemeinden des Kreises sind bereits entsprechende politische Beschlüsse gefasst, falls Gespräche und Beratungen gewünscht werden, stehen wir zur Verfügung“, so Leimbach. Der Kreis engagiere sich im Netzwerk RheinMainFair, sei aktiv im kreisweiten Netzwerk zum Lieferkettengesetz, beteilige sich mit verschiedenen Kooperationspartnern an Bildungsworkshops. „Klimaschutz, Ernährung, Weltgerechtigkeit, faire Arbeitsbedingungen: Wir wirken auf vielen Ebenen“, sagt Leimbach.

„Im Kreis Groß-Gerau setzen sich viele Menschen für fairen Handel und Nachhaltigkeit ein.“

Der Kreis Groß-Gerau trägt die Agenda 2030-Resolution des Deutschen Städtetags und die deutsche Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Europas per Kreistagsbeschluss mit. Mit Unterzeichnung der Musterresolution bekennen sich deutsche Kommunen zu einer nachhaltigen Entwicklung vor Ort und weltweit und möchten das mit entsprechenden Vorhaben untermauern.

Kommunale Nachhaltigkeitsstrategien werden entwickelt und in den Verwaltungsalltag integriert, zudem wird das entwicklungspolitische Engagement gefördert. „Unsere Arbeit trägt Früchte“, sagt Landrat Will. „Im Kreis Groß-Gerau setzen sich viele Menschen für fairen Handel und Nachhaltigkeit ein. Wer im Gastronomie- und Einkaufsführer Fairtrade für den Kreis blättert, der auch online auf der Homepage des Kreises abrufbar ist, bekommt einen Überblick, wo fair gehandelte Waren erworben oder verzehrt werden können. So machen wir unsere Welt wenig gerechter und lebenswerter.“

(PS)

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