Evan Ndicka: Talent in Warteposition

Evan Ndicka im Training bei Eintracht Frankfurt. Foto: Jan Huebner

Der französische U21-Nationalspieler kommt an Abwehr-Routiniers nicht vorbei

Nach seiner Syndesmoseverletzung im ersten Saisonpflichtspiel im DFB-Pokal gegen 1860 München ist Evan Ndicka wieder zurück im Kader von Eintracht Frankfurt. Sowohl gegen Bayern München wie gegen Werder Bremen saß der Abwehrspieler auf der Bank. Für einen Einsatz reichte es noch nicht. Die Rückkehr des französischen U21-Nationalspielers stellt Trainer Adi Hütter vor ein Luxusproblem.

„Ich mache täglich Fortschritte und hoffe natürlich, bald wieder vollständig zur Mannschaft zurückzukehren“, sagte der 21-Jährige kürzlich in einem Interview auf der Eintracht-Homepage. „Aber es ist noch nicht genau abzusehen, wann ich wieder spielen werde.“

Der 1,92 Meter große Innenverteidiger, der im Sommer 2018 für 5,5 Millionen Euro Ablösesumme vom französischen Club AJ Auxerre kam, bringt alle Anlagen mit, um in den kommenden Jahren durchzustarten: Grundschnelligkeit, Kopfballstärke, Technik und eine gute Spieleröffnung. Mittlerweile wird sein Marktwert auf rund 20 Millionen Euro geschätzt. Für sein Potenzial und seine Weiterentwicklung müsste Ndicka regelmäßig spielen.

Dreierkette mit klangvollen Namen

Doch im Kader der Eintracht gibt es derzeit ein Überangebot an guten Innenverteidigern. In der Dreierkette, mit der Coach Hütter spielen lässt, sind der Österreicher Martin Hinteregger, der Japaner Makoto Hasebe und Kapitän David Abraham gesetzt – alles verdiente Spieler mit viel Erfahrung.

Eine Möglichkeit, für Ndicka in der Abwehr Platz zu schaffen, wäre, Hasebe für Stefan Islanker auf die Sechser-Position zu ziehen, wie das Sportmagazin „kicker“ mutmaßt. Doch ob Hasebe mit seinen bald 37 Jahren diese laufintensive Position ausfüllen könnte, ist durchaus fraglich.

Die Zeit spricht für Ndicka

Wenn Ndicka Geduld hat und seine Leistung weiter zeigt, gehört ihm die Zukunft. Beim 34 Jahre alten Abraham deutet sich derzeit eine Rückkehr in seine Heimat Argentinien bereits in der Winterpause an. Und Hasebes Vertrag läuft zum Saisonende aus. Ob Ndicka so lange warten will, ist jedoch offen.

Der Spieler selbst gibt sich zumindest öffentlich bescheiden: „Mit Blick auf die anstehende Saison möchte ich natürlich wieder angreifen und der Mannschaft helfen, Spiele zu gewinnen – in der Bundesliga und im Pokal“, sagt er.

Von Stephan Köhnlein

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