Eintrachts Höhenflug mit „Air Chandler“

07.02.2020, xovx, Fussball 1.Bundesliga, Eintracht Frankfurt - FC Augsburg emspor, Jubel bei Timothy Chandler (Eintracht Frankfurt) nach dem Tor zum 1:0. Aktion (DFL/DFB REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS as IMAGE SEQUENCES and/or QUASI-VIDEO)

Abwehrspieler wird in fortgeschrittenem Alter zum Torjäger

Timothy Chandler ist gelernter Rechtsverteidiger, mittlerweile 29 Jahre alt und symbolisiert wie kein anderer den aktuellen Höhenflug von Eintracht Frankfurt. Vier Treffer erzielte er seit der Winterpause: den Siegtreffer beim 2:1 gegen 1899 Hoffenheim, den Last-Minute-Ausgleich bei Fortuna Düsseldorf und zuletzt beim 5:0-Kantersieg über den FC Augsburg den ersten Doppelpack seiner Karriere.

„Das muss ich erst einmal verarbeiten. Das ist irre, das ist unglaublich“, sagte Chandler nach dem Augsburg-Spiel sichtlich beeindruckt. „Normalerweise erziele ich nie mehr als zwei Tore pro Saison. Unter der Woche habe ich mit den Jungs noch gescherzt, dass mein ‚Tor-Jahr‘ mit dem zweiten Tor schon wieder gelaufen ist.“

In den Zaubertrank gefallen?

Mitspieler Sebastian Rode feixte, Chandler sei wohl in einen Zaubertrank gefallen. Und der neu geborene Torjäger selbst hat noch lange nicht genug mit seiner persönlichen Tor-Bestmarke: „Hoffentlich kommen noch ein paar dazu.“

Der gebürtige Frankfurter mit US-Staatsbürgerschaft hat eine schwere Zeit hinter sich. Wegen einer Knorpeloperation im Knie verpasste er nahezu die komplette Vorsaison. In der aktuellen Spielzeit kämpfte er lange um den Anschluss. Bis Anfang September stand er in der Liga gerade einmal in der Startformation, saß meistens auf der Bank und wurde nur sporadisch eingewechselt.

Stammspieler auf ungewohnter Position und mit neuem Selbstvertrauen

Doch seit dem 15. Spieltag ist er Stammspieler und kommt in der Regel im rechten Mittelfeld zum Einsatz, also deutlich offensiver als auf seiner bisherigen Stammposition als Außenverteidiger. „Ich habe Selbstvertrauen, bin öfter vor dem Tor, das macht einfach Spaß“, sagt er. „Ich freue mich, dass es momentan so gut läuft.“

Drei seiner vier Tore erzielte der 1,86-Meter-Mann per Kopf, was ihm den Spitznamen „Air“ bescherte – in Anlehnung an US-Basketball-Legende Michael „Air“ Jordan, der den Namen wegen seiner spektakulären Sprung- und Flugeinlagen erhalten hatte. Chandler sorgt jetzt mit seinen Flugeinlagen für den derzeitigen Höhenflug der Eintracht.

Von Stephan Köhnlein

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