Einheitliche Vorgaben im Kreis

Coronavirus wirkt sich auf Veranstaltungen aus

KREIS GROSS-GERAU – „Die Verbreitung des neuartigen Coronavirus weltweit und in Deutschland erfordert jeden Tag eine neue Bewertung der Situation. Zu dieser Bewertung im Kreis Groß-Gerau zählt, dass wir uns zum Thema Veranstaltungen im Kreis und seinen Kommunen einheitliche Vorgaben machen.“ Das sagten Landrat Thomas Will sowie Erster Kreisbeigeordneter und Sozialdezernent Walter Astheimer nach der jüngsten Bürgermeisterdienstversammlung zu Corona am Donnerstag, 12.März.

Oberstes Ziel müsse sein, die Ausbreitung von Coronavirus-Infektionen einzudämmen, damit – gerade auch die besonders gefährdeten –  Menschen zu schützen und das Gesundheitssystem besser auf mögliche extreme Belastungen vorbereiten zu können. Ratgeber ist das Kreisgesundheitsamt, das sich auf die Empfehlungen und Vorgaben aus dem hessischen Sozialministerium und vom Robert-Koch-Institut stützt.

Zu den Verabredungen, die der Kreis nun mit den 14 Städten und Gemeinden getroffen hat, zählt: Alle eigenen, sprich kommunalen Veranstaltungen bis Ende April, die in Gebäuden stattfinden sollten, werden abgesagt und/oder terminlich verlegt. Das gilt unabhängig von der Teilnehmerzahl. „Damit wollen die Kommunen auch als Vorbild dienen, wie sich in der derzeitigen Situation besonders verletzliche Personen schützen lassen“, war sich die Runde einig. Privaten Veranstaltern wird dringend empfohlen, dies ebenso zu handhaben, um Menschenansammlungen zu vermeiden, bei denen sich das Virus besonders leicht verbreiten kann. Die Verwaltungschefs gehen davon aus, dass sich die allermeisten der Veranstalter an diese Vorgabe halten werden.

Schulen und Kindergärten sowie Gemeindebüchereien bleiben noch geöffnet (sofern dort kein Fall von Corona-Infektion auftritt). Sollte eine Bücherei indes als Veranstaltungsort – etwa für eine Lesung oder ähnliches – mit Publikum dienen, so wird auch dieser Termin abgesagt. Der Schulbetrieb der Kreisvolkshochschule läuft weiter. Sonderveranstaltungen der KVHS – wie etwa Lesungen, Podiumsdiskussionen oder Konferenzen – und Studienreisen werden abgesagt.

Nach der Bürgermeisterdienstversammlung hat der Kreis zudem angeordnet, das Stadttheater Rüsselsheim zu schließen. Was Schwimmbäder betrifft: „Aus medizinischer Sicht gibt es im Moment keine Veranlassung, Bäder zu schließen“, sagt Dr. Angela Carstens, Leiterin des Kreisgesundheitsamts.

Für die Feuerwehren, deren Einsatzbereitschaft unbedingt erhalten bleiben muss, gilt: Bis Ende Mai gibt es keine Übungen, Feuerwehrversammlungen und Besprechungen. Außerdem werden die Räume in Gerätehäusern nicht für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Der Betrieb an der hessischen Landesfeuerwehrschule ist seit vergangenem Montag eingestellt. Dies betrifft auch die Kreisausbildung.

Dies ist der aktuelle Stand am Vormittag des 13. März. Die Lage wird täglich neu bewertet. Dabei wird überprüft, ob die Maßnahmen weiterhin angemessen und verhältnismäßig sind. Im Kreis Groß-Gerau wird alles dafür getan, dass die Bevölkerung bestmöglich vor dem Coronavirus geschützt wird. Die Verantwortlichen in der Verwaltung passen Maßnahmen daher immer den aktuellen Erkenntnissen an.

Derzeit kommt mindestens einmal pro Woche der Verwaltungsstab des Kreises zusammen, wo sich alle Beteiligten über den Stand der Dinge bei Corona austauschen und über Maßnahmen beschließen. Zudem gibt es Koordinierungstreffen von Kreisgesundheitsamt und Leitstelle, Kliniken, Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Kassenärztlicher Vereinigung. Die Kommunen werden unter anderem über die Bürgermeisterdienstversammlung auf dem Laufenden gehalten, und auch die drei Schulträger im Kreis Groß-Gerau stehen regelmäßig miteinander in Kontakt. Die Kreisverwaltung stellt sich auch intern auf die veränderte Lage ein.

ggr

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein