Die furiose Rückkehr des Luka Jovic

Andre Silva und Luka Jovic beim Torjubel zum 1:5 gegen Arminia Bielefeld. Foto: Jan Huebner

Der Leihspieler von Real Madrid ist torgefährlich wie zu seinen besten Zeiten

Gerade zehn Minuten stand Luka Jovic in seinem ersten Einsatz nach seiner Rückkehr zu Eintracht Frankfurt auf dem, da traf er zum ersten Mal. Ein weiterer Treffer folgte kurz vor Schluss beim 3:1 über Schalke 04. Auch beim 5:1-Auswärtssieg gegen Arminia Bielefeld traf der Angreifer wieder. Mit drei Treffern in drei Spielen macht der 23 Jahre alte serbische Nationalspieler dort weiter, wo er vor gut eineinhalb Jahren aufgehört hatte.

Zwischen 2017 und 2019 hatte Jovic für die Eintracht in 75 Spielen 36 Tore erzielt und damit das Interesse von Real Madrid geweckt. Für mehr als 60 Millionen Euro wechselte er in die spanische Hauptstadt. Doch sportlich zahlte sich der Wechsel nicht aus. In 32 Spielen – darunter nur wenige in der Startformation – gelangen ihm gerade zwei Treffer – einer weniger als bereits jetzt in Frankfurt.

Eineinhalb Jahre nicht regelmäßig gespielt

„Spielerisch habe ich mich auf jeden Fall weiterentwickelt“, sagt er in einem Interview auf der Vereinshomepage. Immerhin habe er mit den besten Spielern der Welt trainieren dürfen. Da er jedoch eineinhalb Jahre nicht regelmäßig gespielt habe, werde er sicher noch etwas Zeit benötigen, bis er wieder in seinem Rhythmus sei. Deswegen kam er auch bislang nur als Joker zum Einsatz.

Über die gesamte Zeit in Madrid habe er die Eintracht verfolgt und zu einigen Spielern Kontakt gehalten. Die Eintracht sei ihm ans Herz gewachsen, das sei auch Grund für die Leihe bis Saisonende gewesen, genau der richtige Schritt für die aktuelle Phase seiner Karriere, wie er sagt. „Es wird mir eine Ehre sein, in den kommenden Monaten das Eintracht-Trikot zu tragen. Deshalb steht für mich außer Frage, das Maximum zu geben, um der Mannschaft zu helfen!“

Eine neue Eintracht-Offensive

Geändert haben sich jedoch das Angriffsspiel der Eintracht im Vergleich zu 2019: „Vom wuchtigen Hurrafußball, prädestiniert für Jovics damalige Sturmpartner Ante Rebic und Sebastien Haller, zu einer feineren Art“, schreibt das Fachmagazin „kicker“.

Im Sturm spielt nun André Silva, ein völlig anderer Typ als Rebic. „Es ist mir eine Ehre, mit einem so guten Spieler zusammenzuspielen“, lobt Jovic den Portugiesen fast ehrfürchtig. Und dahinter folgt eine Offensivreihe mit Technikern wie Amin Younes, Daichi Kamada oder Aymen Barkok.

Wieder vereint mit Kumpel Kostic

Einer der Partner aus Jovics erster Eintracht-Phase scheint bereits von der Rückkehr zu profitieren: Landsmann Philip Kostic. Der Linksaußen traf gegen Bielefeld in der Bundesliga erstmals wieder nach 2202 torlosen Minuten, sammelte zudem zwei Assists. Trainer Adi Hütter hat dafür eine These: „Ich glaube, dass seine Leistungssteigerung einiges mit der Rückkehr von Luka zu tun hat, weil sie auch privat gute Freunde sind.“

Umgekehrt hat auch Kostic eine Erklärung, warum Jovic bei der Eintracht wieder aufblüht: „Er braucht einen Trainer, der an ihn glaubt“, sagt er über seinen Freund. „In Madrid bekam er viele Chancen, oft aber nur für zehn Minuten als Einwechselspieler. Da erwarten die Leute dann, dass er etwas Besonderes macht. Wenn er erstmal anfängt Tore zu schießen, kommt auch das Selbstvertrauen, das er braucht.“

Von Stephan Köhnlein

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