Darmstadt erhält Bronzeporträt von Bernd Krimmel

Symbolbild: Pixabay

„Ein herausragendes Werk, das an einen bedeutenden Kulturschaffenden Darmstadts erinnert.“

DARMSTADT – Die Kunstsammlung der Wissenschaftsstadt Darmstadt ist um ein wertvolles Werk reicher: Ursula Kleinstück hat Oberbürgermeister Jochen Partsch am heutigen Dienstag, 9. Mai 2023, einen von Thomas Duttenhoefer geschaffenen Bronzekopf des in Darmstadt geborenen und gestorbenen Kulturschaffenden Bernd Krimmel (1926-2020) übergeben. Krimmel war Gründungsdirektor des Instituts Mathildenhöhe und städtischer Kulturreferent.

„Für diese großzügige Schenkung sind wir in hohem Maß dankbar – zum einen, weil es sich bei dem Porträt um eine herausragende Arbeit des Darmstädter Bildhauers Thomas Duttenhoefer handelt, vor allem aber, weil es in charakteristischer Gestaltung Bernd Krimmel darstellt, der wie kaum ein anderer das Darmstädter Kulturleben auf vielfältige Weise beeinflusst und geprägt hat“, betonte Oberbürgermeister Partsch.

Bernd Krimmel wurde zunächst – bereits in der frühen Nachkriegszeit – als bildender Künstler bekannt; sowohl bundesweit mit seinen Beiträgen für zahlreiche Ausstellungen als auch in seiner Heimatstadt mit stadtbildprägenden Werken des Programms „Kunst am Bau“. In dieser Zeit wirkte er auch institutionell, so von 1955 bis 1960 als Vorsitzender der Neuen Darmstädter Sezession. 1965 wurde Krimmel zum städtischen Kulturreferenten ernannt und kuratierte bedeutende Ausstellungen wie zum Beispiel die Reihe „Internationale der Zeichnung“ (1964, 1967 und 1970).

Ein UNESCO-Welterbe

Aus dieser Tätigkeit heraus wurde Krimmel 1975 zum Gründungsdirektor des Instituts Mathildenhöhe berufen und leitete 1976 mit der Ausstellung „Ein Dokument Deutscher Kunst 1901“ – zum 75. Jubiläum der ersten Künstlerkolonie-Ausstellung auf der Mathildenhöhe – die Wiederentdeckung des Jugendstils ein; letztlich ein erster Schritt zur späteren Anerkennung der Mathildenhöhe als UNESCO-Welterbe. Es folgten bis zu seinem Ausscheiden 1989 viele weitere stets auch international beachtete Ausstellungen wie „Symmetrie in Kunst, Natur und Wissenschaft“ (1986) oder Werkschauen etwa zu Arnaldo Pomodoro, Jean Ipoustéguy oder Henri Moore.

Um diese vielen und langjährigen Verdienste von Krimmel zu würdigen, hat Ursula Kleinstück der Städtischen Kunstsammlung den von Duttenhoefer geschaffenen Bronzekopf geschenkt.

Bernd Krimmel hat selbst über die Entstehung dieses Porträts einen Text verfasst. Hierin wird deutlich, wie meisterhaft Duttenhoefer die Persönlichkeit von Krimmel in der Plastik eingefangen hat. Krimmel: „Ich sehe mein Porträt. Ich erkenne mich in ihm, ja mehr als das, ich trete mir selbst gegenüber als einem sprechenden Ich-Du, mit dem ich einen Dialog aufnehmen kann. Als ich weggehe, habe ich das Gefühl, dass ein Teil von mir dableibe, ein Selbständiggewordenes, das ohne mich von mir erzählt.“

(PS)

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