„Cities for Life – Städte für das Leben/Städte gegen die Todesstrafe”

Symbolbild: Pixabay

Wissenschaftsstadt beteiligt sich am Internationalen Aktionstag

DARMSTADT – Um ein Zeichen für die Wahrung der Menschenrechte zu setzen, findet am 30. November 2022 zum 21. Mal der Internationale Aktionstag „Cities for Life – Städte für das Leben / Städte gegen die Todesstrafe” statt. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt beteiligt sich an der Initiative der internationalen Gemeinschaft Sant’Egidio wie jedes Jahr mit einem Glockenspiel im Schloss, das um Punkt 12 Uhr Lieder vom Tod und Sterben spielen wird.

Oberbürgermeister Jochen Partsch unterstreicht die besondere Bedeutung dieses Tages: „Das Recht auf Leben ist ein Grundrecht jedes Menschen auf unserem Planeten. Kein politisches Regime und kein Mensch sollte dieses Recht im 21. Jahrhundert missachten. Gerade in Zeiten, in denen der Krieg nach Europa zurückgekehrt ist und Menschenleben im Iran für innenpolitische Zwecke geopfert werden, ist es wichtiger denn je, für diese Ideale zu kämpfen. Daher unterstützen wir, gemeinsam mit vielen anderen Städten weltweit, das Bündnis der Gemeinschaft Sant’Egidio an diesem, wie auch an jedem anderen Tag.“

Seit Beginn der Kampagne im Jahr 2002 werden am 30. November Veranstaltungen durchgeführt, um eine Kultur der Wertschätzung des menschlichen Lebens zu stärken. Der internationale Tag „Cities for Life“ ist die weltweit größte Mobilisierung von Städten für die Achtung der Menschenrechte. In Deutschland beteiligen sich fast 300 Städte am Aktionstag, darunter viele Großstädte wie Berlin, Hamburg, Stuttgart, Bremen, Köln, Leipzig, Schwerin, Rostock, Nürnberg, Hannover, Düsseldorf, Frankfurt, Dortmund, Würzburg und auch zahlreiche kleinere Städte.

Grund zur Hoffnung geben einzelne positive Entwicklungen der vergangenen Monate. So stimmte am 27. Mai 2022 die Nationalversammlung der Zentralafrikanischen Republik per Akklamation für die Abschaffung der Todesstrafe, die noch vom Präsidenten der Republik zu verkünden ist. Afrika ist damit auf dem Weg, nach Europa, der zweite Kontinent ohne Todesstrafe zu werden. Im Juni 2022 wurde in Kasachstan die neue Verfassung durch ein Referendum akzeptiert, in der die Todesstrafe nicht mehr vorkommt. Ähnliche Nachrichten kommen auch aus den USA, denn mit Virginia – einem Südstaat mit traditionell hohen Hinrichtungszahlen – schaffte im März 2021 der 23. US-Bundesstaat die Todesstrafe ab.

Insgesamt ist eine Abnahme der Todesurteile und Hinrichtungen festzustellen, auch wenn diese Angaben nicht immer überprüft werden können. Im Dezember dieses Jahres plant die UN-Generalversammlung eine neue Resolution für ein weltweites Moratorium für die Todesstrafe zu verabschieden in der Hoffnung, die Bewegung für die universale Abschaffung der Todesstrafe weiter zu stärken.

„Doch besorgniserregende Nachrichten bleiben nicht aus“, betont Partsch. „Insbesondere in Krisengebieten sind steigende Vollstreckungszahlen zu registrieren. Todesurteile werden häufig wegen Drogendelikten verhängt und sind nicht selten von Diskriminierung der Ärmsten und Schwächsten geprägt. Auch können regimekritische Äußerungen zu Todesurteil und Hinrichtung führen, wie es in diesem Jahr in Myanmar oder derzeit im Iran geschieht. Dies verdeutlicht, dass der globale Einsatz für eine Kultur des Lebens und gegen die Todesstrafe nicht nachlassen darf.“

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung in circa siebzig Ländern der Welt, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzt. Seit 1998 kämpft die Gemeinschaft gegen die Todesstrafe und setzt sich mit der World Coalition against the Death Penalty für ihre universale Abschaffung ein.

Weitere Informationen über das Bündnis finden sich im Internet auf www.santegidio.org  beziehungsweise www.nodeathpenalty.santegidio.org.

(PS)

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