BüchnerBühne lädt am 23. Februar zum FreitagsFaust ein

Veranstaltungslogo. Foto: BüchnerFindetStatt

„Heinrich, mir graut´s vor Dir“

RIEDSTADT – Ein wahrhaft ehrgeiziges Projekt hat sich die BüchnerBühne mit ihrer Veranstaltungsreihe FreitagsFaust vorgenommen: Einmal monatlich wird Goethes Monumentalwerk „Faust“ in kleinen, chronologischen Häppchen serviert. Was auf einer Theaterbühne mehr als zwölf Stunden dauern würde, kommt so in Ausschnitten und mit interessanten Erläuterungen auf die Bühne.

Am Freitag, 23. Februar ab 19.30 Uhr geht es in Folge sechs unter dem Titel „Du sollst leben!“ um die berühmten Szenen in der Walpurgisnacht und im Kerker („Heinrich, mir graut´s vor Dir“).

Im Mittelpunkt von Goethes dramatischem Hauptwerk steht die Figur des Magiers und Teufelsbündners Dr. Faust. Dessen Streben nach der Erkenntnis „was die Welt im Innersten zusammenhält“, der Teufelspakt mit Mephistopheles, die tragische Geschichte von Margarete, die Gefühls-, Gedanken- und Erlebniswelt des Protagonisten sowie die überwältigende Fülle an Sprachgewalt und Verweisen auf literarische Traditionen und das Welttheater haben zahlreiche Künstlerinnen und Künstler zu bildnerischer und musikalischer Auseinandersetzung angeregt.

Goethes Faust entstand zwischen 1770 (der so genannte Urfaust) und 1832. Aufgrund seiner fast lebenslangen Beschäftigung mit diesem Stoff und der dadurch über sechzigjährigen Entstehungsgeschichte ist die feste Zuordnung der Tragödie zu einer einzelnen Epoche schlicht unmöglich. Je nach Gegenstand der Betrachtung lassen sich in der Geschichte Merkmale der Aufklärung (ca. 1720-1800), des Sturm und Drangs (ca. 1767-1785), der Weimarer Klassik (ca. 1794-1805) und der Romantik (ca. 1795-1848) erkennen.

So wie sich Goethes Wahrnehmung der Moderne veränderte, so hat auch „Faust“ eine bewegte Rezeptionsgeschichte hinter sich. Der titelgebende Charakter gilt als Inbegriff des modernen Menschen. Im späten 19. Jahrhundert war er Symbolfigur für tätiges Streben und Verherrlichung wissenschaftlich-technischen Fortschritts, in der DDR wurde er als Vorkämpfer für den Arbeiter- und Bauernstaat gesehen. Heutzutage stehen eher die katastrophalen Folgen von Fausts Handeln im Mittelpunkt des Interesses, die als hellsichtige Diagnose des fragwürdigen Charakters unserer Moderne interpretiert werden.

Faust gilt inhaltlich und angesichts der Textfülle gemeinhin als „schwerer Stoff“. Die BüchnerBühne bietet mit ihrer Reihe FreitagsFaust einmal monatlich unterhaltsame und verständliche Ausschnitte aus dem Gesamtwerk sowie Interpretationen und Hinweise zur Entstehungsgeschichte.

Eintrittskarten sind zum Preis von 20 Euro an der Abendkasse oder vorab für 18 Euro (ermäßigt 15 Euro) an den verschiedenen Vorverkaufsstellen und online im Ticketshop erhältlich. Weitere Informationen hierzu sind im Internet unter buechnerfindetstatt.de nachzulesen.

(PS)

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