Bestandssanierung im Blick

Erster Kreisbeigeordneter Adil Oyan begrüßte die Gäste in Biebesheim zu der Veranstaltung „Sanierung im Fokus“. Foto: Kreisverwaltung

Kreisveranstaltung „Sanierung im Fokus“ in Biebesheim

KREIS GROSS-GERAU – 80 Gäste, neun Unternehmen und drei exzellente Vorträge sorgten am Montagabend in der Kulturhalle in Biebesheim für eine gute Atmosphäre bei der vierten Veranstaltung der Sanierungskampagne „Sanierung im Fokus“ des Kreises Groß-Gerau, diesmal gemeinsam organisiert mit der Gemeinde Biebesheim am Rhein.

„Das große Interesse zeigt, dass wir an einem wichtigen Thema dran sind“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete Adil Oyan. „Wir freuen uns sehr, dass die Gemeinde und der Kreis gemeinsam den Bürger*innen eine Hilfestellung geben können, wenn es um das Thema der energetischen Gebäudesanierung geht“, ergänzte Bürgermeister Thomas Schell.

In der knapp zweistündigen Veranstaltung bekamen die Gäste an diesem Abend viele wertvolle Informationen zu den Themen energetische Gebäudesanierung, Fördermöglichkeiten und Heizöltankanlagen in Hochwassergebieten. Per Brief eingeladen worden waren, wie in den bisherigen Veranstaltungen, die Hauseigentümer*innen eines bestimmten Quartiers im Ort. Das Quartier Biebesheim Süd-Ost mit rund 450 Wohngebäuden hat ein großes Potenzial. „Die meisten Gebäude sind vor der ersten Wärmeschutzverordnung aus dem Jahr 1977 erbaut worden und in ihrer Bausubstanz sehr ähnlich“, so Bürgermeister Schell.

Die rege Diskussion mit den Gästen und die vielseitigen Fragen an die Referent*innen machten deutlich, wie stark das Thema in den Vordergrund rückt und wie intensiv sich die Bürger*innen mit dem Thema energetische Gebäudesanierung auseinandersetzen. Auch wenn die Sanierungskosten aktuell steigen, erhält man immer noch die Förderungen für unterschiedliche Maßnahmen. Gleichzeitig tut man etwas für den Klimaschutz und die Behaglichkeit in den eigenen vier Wänden.

Norbert Stang, Geschäftsführer der Effizienz:Klasse GmbH aus Darmstadt, stellte in seinem Vortrag ein Sanierungsbeispiel einer Komplettsanierung eines Einfamilienhauses aus dem Jahr 1970 zum Effizienzhaus 100 vor. Zusätzlich nannte er die Kosten, die bei einer Sanierung anfallen, aber auch die möglichen Förderungen, die es für unterschiedliche Maßnahme gibt.

„Je effizienter das Gebäude saniert wird, desto höher fallen die Förderquoten aus.“

Inga Freund von der LandesEnergieAgentur (LEA) Hessen hatte zudem jede Menge Informationen zu den aktuellsten Förderprogrammen und Förderquoten dabei. „Je effizienter das Gebäude saniert wird, desto höher fallen die Förderquoten aus. Der Einsatz erneuerbarer Energien kann den Fördersatz sogar noch weiter steigern“, betonte Freund. Aber auch einzelne Maßnahmen könnten gefördert werden. Wichtig sei vor allem, den Kontakt zu Energieberater*innen zu suchen und sich von den Expert*innen beraten zu lassen.

Zusätzlich wurde an diesem Abend die Thematik Heizöltankanlagen in Hochwassergebieten von der Leiterin des Fachdienstes Natur-, Wasser- und Bodenschutz der Kreisverwaltung, Elke Grimm, in einem Kurzvortrag angesprochen. „Bis zum Jahr 2033 müssen alle Heizölverbraucheranlagen, die sich in einem Hochwasserrisikogebiet befinden, hochwassersicher nachgerüstet werden“, erläuterte sie. Die gesetzlichen Vorgaben waren vielen Teilnehmenden unbekannt. Der Gesetzgeber gibt aber einen zusätzlichen zehnprozentigen Förderbonus beim Tausch einer Ölheizung oder einer 20 Jahre alten Gasheizung gegen eine moderne Heizungsanlage, wie die LEA-Vertreterin erklärte.

Beim anschließenden Marktplatzformat standen Vertreter*innen von Fachfirmen und Institutionen zum Austausch bereit. Die Heizungsbaufirma Hauf und Keil aus Trebur kam mit einem Ausstellungsanhänger, auf dem drei unterschiedliche Pellet- und Hackschnitzelöfen zu begutachten waren. Die LEA steuerte viele Informationen und Flyer zu Sanierung und Förderung bei. Energieberater*innen standen für Impulsgespräche bereit. Der Fensterbauer „Fischer“ aus Biebesheim präsentierte seine energetisch optimierten Fenstermodelle.

Weitere Veranstaltungen in der Zukunft geplant

Für das kommende Jahr plant der Fachdienst Klimaschutz der Kreisverwaltung Groß-Gerau weitere Veranstaltungen im Rahmen der Vortragsreihe „Sanierung im Fokus“. „Ein Rückblick auf das Jahr 2022 fällt durchaus positiv aus“, sagt Adil Oyan. „Nach der vierten Veranstaltung der Kampagne summiert sich die Zahl der direkt durch Post und Mail erreichten Personen auf knapp 2000 Menschen. Die indirekte Zahl liegt deutlich höher, dank der umfangreichen Pressearbeit, Website, Social Media und Videos.“ Die bei den Veranstaltungen erreichte Zahl von insgesamt 310 Teilnehmer*innen bewertet der Erste Kreisbeigeordnete nach den Corona-Jahren und den Kontaktbeschränkungen als sehr zufriedenstellend. „In den nächsten Jahren ist eine steigende Zahl von Besucher*innen zu erwarten“, fügt er hinzu.

Informationen zur Sanierungskampagne des Kreises stehen im Internet auf klima@kreisgg.de. Vorträge, Bilder und Videos zur Veranstaltung finden sich auf dieser Klimaseite unter www.klima.kreisgg.de/sanierung sowie auf www.youtube.com/user/KreisGG.

(PS)

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