Bahnhof, Bauhof und neues Baugelände

Der Bahnhof als Eingangstor für die Stadt ist leider noch ziemlich unattraktiv. Foto: Stadt Riedstadt

Thema der zweiten Veranstaltung des GFB-Sommers: Stadtentwicklungspotentiale in Goddelau

RIEDSTADT – Bei einer Ortsbesichtigung in Goddelau begleiteten über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus fast allen Altersgruppen Bürgermeister Marcus Kretschmann. Bei der zweiten Veranstaltung des GFB-Sommers (wir haben berichtet) ging es diesmal um Stadtentwicklungspotentiale im größten Riedstädter Stadtteil. Der Rundgang mit Erläuterungen durch den Rathauschef startete auf der Westseite des Goddelauer Bahnhofs.

Mit der Deutschen Bahn sei die Büchnerstadt im Gespräch, da der Bahnhof mit seinen Anlagen und Gebäuden attraktiver gestaltet werden müsse. „Der Bahnhof ist ein Eingangstor nach Riedstadt. Das kann schöner und sauberer werden.“, fasste Bürgermeister Marcus Kretschmann die Ziele der Stadt zusammen. Beim barrierefreien Zugang zu den Gleisen über Aufzüge sind die Arbeiten in der Endphase. Das Hauptgebäude stehe derzeit zum Verkauf. Allerdings zu einem noch nicht akzeptablen Preis, der den Zustand und Sanierungsbedarf des Gebäudes bislang nicht berücksichtigt. Bei anderen Gebäuden hat die Deutsche Bahn derzeit kein Verkaufsinteresse. „Darüber müssen wir aber reden. So kann es nicht bleiben.“, erklärte der Bürgermeister den Zuhörerinnen und Zuhörern. Zeitgemäße Fahrrad-Abstellmöglichkeiten auch für E-Bikes wolle man schaffen und Zugänge verbessern. Da die Stadt aber nicht Eigentümerin ist, müsse man die richtigen Gesprächspartner finden, mit denen man die Projekte umsetzen könne, so Marcus Kretschmann weiter.

Nachhaltigkeit wird angestrebt

Weiter ging es zum Gelände des ehemaligen LIDL-Marktes. Der Bauhof hat hier sein neues Zuhause bezogen. Zudem wolle die Stadt im ehemaligen Marktgebäude Platz für Bürgerversammlungen, die Fraktionen und die Sitzungen der Stadtverordnetenversammlung schaffen. Soweit möglich nachhaltig, weil die Gebäudestruktur erhalten bleiben soll. Nachhaltig auch deshalb, weil Photovoltaik-Anlagen zum Einsatz kommen sollen. „Der Bauhof ist noch im Umzugsmodus. Jeder kennt das, wenn man frisch umgezogen ist, dass noch viel einzuräumen und auszusortieren ist.“, erläutert Bürgermeister Marcus Kretschmann und kündigt an, „Nächstes Jahr wollen wir einen Tag der offenen Tür auf dem Bauhof machen, bei dem man dann auch in die Räume schauen kann.“

An der nächsten Station konnte man live den Baufortschritt der neuen Kita miterleben. Auch diese wird aus Bestandsgebäuden neu hergestellt und soll künftig bis zu 150 Plätze für Riedstädter Kinder anbieten. Ein neuer Weg, der es ermöglicht, dass nicht über die von LKW genutzte Zufahrtsstraße zum Gewerbegebiet gelaufen oder mit dem Fahrrad gefahren werden muss, ist bereits angelegt.

Gegenüberliegend, Richtung Norden soll im Entwicklungsgebiet das neue Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehren Erfelden und Goddelau entstehen. „Vor 3 bis 4 Jahren fanden die ersten Gespräche statt. In deren Verlauf sind die Wehren zu dem gemeinsamen Ergebnis gekommen, dass eine Zusammenlegung eine gute Lösung sei. Es ist eine Entscheidung der Freiwilligen Feuerwehren.“, erläuterte Bürgermeister Kretschmann den Findungsprozess. Mit dem Deutschen Roten Kreuz will die Stadt sprechen, dass deren Standort aus der Stahlbaustraße ebenfalls an den neuen Ort verlegt werden könne. „Mit dem Land will ich reden, dass wir hier auch eine Polizeiwache herbekommen. Nicht nur als ehemaliger Polizist sehe ich darin Vorteile für die Sicherheit und das Sicherheitsempfinden in Riedstadt.“, ergänzt der Bürgermeister die Liste, der neuen Nutzungen an der B44.

Möglicher neuer Standort der Schule

Zum Schluss verwies er noch auf die mögliche Neuansiedlung der Martin-Niemöller-Schule. Bei einem Neubau könne der Schulbetrieb erst mal wie gewohnt weiterlaufen. Bei Fertigstellung müsse man nur umziehen. Eine Zwischenlösung mit Containern sei auch mit enormen zusätzlichen Kosten verbunden. „Vor allem die Anwohner würden sich freuen, wenn es ruhiger werden würde im Wohngebiet.“, erklärte Bürgermeister Marcus Kretschmann und ergänzt: „Neu könnte nach dem Wegzug der Schule Wohnraum, bezahlbarer Wohnraum, entstehen.“

Die Büchnerstadt Riedstadt lädt zu den weiteren Veranstaltungen im Rahmen des GFB-Sommer 2022 ein:

  1. August: Landwirtschaft in Riedstadt, Besichtigung eines Betriebes mit ökologischer Ausrichtung. Treffpunkt 16:00 Uhr am Parkplatz an der Grillhütte in Crumstadt.
  2. August: Wohnen und Leben am Rhein. Hochwasserschutzmaßnahmen live mit dem Bauhof der Büchnerstadt und der Freiwilligen Feuerwehr. Treffpunkt 16:00 Uhr am Richthofenplatz Erfelden.
  3. August: Naturnah wohnen, Natur erleben. Radtour ins Naturschutzgebiet Knoblochsaue inklusive Erläuterungen zum Geo-Naturpark und den Stromtalwiesen durch den städtischen Landschaftsarchitekten Matthias Harnisch. Abfahrt um 16:00 Uhr; Treffpunkt an der Martin-Roth-Brücke zum Kühkopf.

(PS)

Auf diesem Acker soll das neue Feuerwehrgerätehaus für Erfelden und Goddelau entstehen. Foto: Stadt Riedstadt
Eine Abzweigung vom Radweg zur Kindertagesstätte im ehemaligen REWE-Markt ist bereits gebaut. Foto: Stadt Riedstadt
Die Teilnehmenden am Rundgang bekamen auch Zutritt auf das Gelände des neuen städtischen Bauhofs. Foto: Stadt Riedstadt

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