Aufruf für Bioblitz 2022 – Wanzen melden!

Streifenwanze. Foto: ©Christopher Mollmann

Besser als ihr Ruf – Wanzen

DARMSTADT – Observation.org und das Hessische Landesmuseum Darmstadt haben zum Bioblitz 2022 aufgerufen. Alle Interessierten sollen über das gesamte Jahr hinweg die Pflanzen, Pilze und Tiere innerhalb ihrer kreisfreien Stadt oder innerhalb ihres Landkreises erforschen.

Die Projektpartner rufen nun dazu auf, besonders die zu Unrecht verrufene Artengruppe der Wanzen näher zu betrachten und bei Observation.org zu melden. Der August eignet sich besonders gut, um die Vielfalt der Wanzen in Darmstadt und Umgebung zu beobachten.

900 Wanzenarten in Deutschland

Für den überwiegend schlechten Ruf der Wanzen in der Bevölkerung sorgt vermutlich die bekannte Bettwanze. Allerdings gibt es in Deutschland fast 900 verschiedene Wanzenarten und die Bettwanze ist nur eine davon. Christopher Mollmann ist Masterstudent der Landschaftsökologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und ist aktiv beim Bioblitz und bei Observation.org dabei. Er kennt sich mit Wanzen aus und erklärt: »Die meisten Wanzen ernähren sich überwiegend pflanzlich, einige leben räuberisch. Spannend ist, dass bei uns Wanzen nahezu alle terrestrischen Habitattypen, also Lebensraumtypen, besiedeln. Aber auch in Gewässern sind eine ganze Reihe an Arten vertreten.«

Viele Wanzen sind spezialisiert auf bestimmte Lebensräume. Sie eignen sich daher sehr gut als sogenannte Bioindikatoren. Mollmann erläutert: »Das heißt, man kann mit Wanzen die Wertigkeit eines bestimmten Lebensraumes feststellen.« Der angehende Landschaftsökologe weist neben der Gefährdung der Insekten auch speziell auf die Gefährdung vieler Wanzenarten hin: »Grund hierfür ist beispielsweise eine zu intensiv genutzte Kulturlandschaft.«

Jeder darf teilnehmen

Durch die Beteiligung an dem Bioblitz 2022 können alle naturkundlich Interessierten durch das bürgerwissenschaftliche Portal Observation.org zur Erforschung der biologischen Vielfalt allgemein und auch der Wanzen beitragen, indem sie ihre Beobachtungen auf der internationalen Plattform speichern.

Durch die automatische Foto-Bestimmungsfunktion der App ObsIdentify kann jede*r teilnehmen, auch ohne Artenkenntnis. Die Daten können bei jedem Spazierganz durch die Natur, im eigenen Garten oder bei Aktionen der regionalen Partner des Bioblitzes gesammelt und dann bei Observation.org oder in der App gespeichert werden.

Weitere Informationen unter:
www.bioblitze.lwl.org | www.observation.org

Interessierte finden die Ergebnisse der Bioblitze 2022 hier: www.observation.org/bioblitz/categories/d-landkreise-und-kreisfreie-stadte-2022

(PS)

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein