Darmstadt: 9. Sitzung der Task-Force „Kommunale Energieversorgung“

Symbolbild: Pixabay

Positive Bilanz nach Umsetzung der Energiesparmaßnahmen

DARMSTADT – Im Rahmen ihrer neunten Sitzung hat die von Oberbürgermeister Jochen Partsch eingerichtete Task-Force „Kommunale Energieversorgung“ über die allgemeine Lage der Gasversorgung und den Stand der Umsetzung von laufenden Maßnahmen beraten sowie erste Ergebnisse der Einsparmaßnahmen geteilt.

„Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Insgesamt bewertet die Bundesnetzagentur die Lage als weniger angespannt als zu Beginn des Winters. Es ist unwahrscheinlich, dass es in diesem Winter noch zu einer Gasmangellage kommt. Gleichwohl bleibt die Vorbereitung auf den Winter 2023/2024 eine zentrale Herausforderung, auch aus Klimaschutzgründen. Ein sparsamer Gasverbrauch ist nach wie vor wichtig“, sagte Partsch zu Beginn der Sitzung.

Aus Berichten städtischer Verwaltungsstellen und Betriebe sowie Unternehmen der Stadtwirtschaft geht hervor, dass eine Reihe von Einsparzielen bereits jetzt erreicht werden konnten. So berichtet die bauverein AG, dass im Verwaltungsgebäude in der Siemensstraße eine Energieeinsparung von etwa 21 Prozent zu verzeichnen ist. Mieterinnen und Mieter würden intensiv beraten, um das Nutzerverhalten auch weiterhin zu verbessern.

Eine insgesamt positive Resonanz meldet auch der Energieanbieter Entega. So können die Grundversorgungspreise aufgrund der preislichen Marktberuhigung weiter gesenkt werden. Die von der Bundesregierung beschlossene Energiepreisbremse konnte weitestgehend umgesetzt werden, womit Verbraucherinnen und Verbraucher, auch rückwirkend für Januar und Februar 2023, mit geringeren Abschlagszahlungen rechnen dürfen.

Die Einsparungen im Überblick

In den Bürgerhäusern der Wissenschaftsstadt Darmstadt wurden die Einsparvorgaben ebenfalls erreicht. Die Orangerie konnte demzufolge 40 Prozent Gas einsparen, das Bürgermeister-Pohl-Haus 23 Prozent, im Goldenen Löwen waren es 36 Prozent und im Ernst-Ludwig-Saal 32 Prozent Gas. Das Darmstadtium verzeichnete im Vergleich zu 2021 sogar Einsparungen von 62 Prozent.

Der Eigenbetrieb Immobilienmanagement betont, dass alle von der Wissenschaftsstadt Darmstadt eingeführten Maßnahmen zur Energieeinsparung beigetragen haben. Das übergeordnete Ziel von durchschnittlich 20 Prozent Einsparung beim Gas- und Stromverbrauch wurde demnach schon erreicht. Bezogen auf die im Energiemanagement erfassten Gebäude wurden schätzungsweise 10 MWh Wärme und 1 MWh Strom eingespart.

Auch das Sportamt bestätigt eine nachweisliche Einsparung der Energien von 20 bis 35 Prozent. Das Mobilitätsamt meldet, dass durch die Abschaltung der Straßenbeleuchtung in Teilen der Hanauer Straße, Rheinstraße und Karlsruher Straße rund 58.000 kWh/a eingespart werden konnten. Durch die Abschaltung der Objektbestrahlung an 27 Objekten wurden etwa 75.000 kWh/a eingespart.

„Es ist beeindruckend, was schon passiert ist und in vielen Handlungsfeldern wir unser Ziel bereits erreicht haben. Hier werden wir aber nicht nachlassen. Besonders stark ist, dass sowohl die Beschäftigten als auch die Bevölkerung insgesamt einen sehr vernünftigen und solidarischen Umgang mit der Situation pflegen. Alle Rückmeldungen sind von Professionalität geprägt und es gibt kaum Beschwerden. Gerade auch Schüler und Schülerinnen zeigen im Hinblick auf ihre Schulgebäude eine große Mitwirkungsbereitschaft“, so Partsch weiter.

Die bestehenden Maßnahmen sollen fortgeführt werden und im Einklang mit den Empfehlungen des Hessischen Städtetags stehen. Dieser tagt erneut am 23. März 2023. Mit einer unmittelbaren Aussetzung der Maßnahmen sei allerdings nicht zu rechnen, betont Partsch. „Die Mangellage hat uns dazu gebracht unseren Energieverbrauch und unsere Gewohnheiten zu überdenken. Das sollten wir weiter nutzen. Die Steigerung der Energieeffizienz sollte uns überall antreiben, um unser ambitioniertes Ziel Klimaneutralität im Stadtgebiet 2035 zu erreichen“, sagte Partsch abschließend.

Die Task-Force „Kommunale Energieversorgung“ kommt nach dem Auslaufen der Bundesvorordnung am 15. April 2023 erneut zusammen.

(PS)

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